Bericht der KOM über Umsetzung der Nitrat-Richtlinie
Die KOM hat am 11. Oktober ihren Bericht über die Umsetzung der Nitrat-RL auf der Grundlage von Daten für den Zeitraum 2016-2019 vorgelegt. Sie kommt zu dem Schluss, dass sich mit der Umsetzung der RL die Wasserqualität in der EU in den vergangenen 30 Jahren insgesamt verbessert habe. Das derzeitige Tempo der Verbesserung der Wasserqualität reiche aber nicht aus, um Schädigungen der menschlichen Gesundheit zu verhindern und empfindliche Ökosysteme zu bewahren.
Im Untersuchungszeitraum 2016-2019 wurden bei 14,1 % des Grundwassers der für Trinkwasser festgelegte Grenzwert für die Nitratkonzentration überschritten. In der EU zählten den Untersuchungen zufolge 81 % der Meeresgewässer, 31 % der Küstengewässer, 36 % der Flüsse und 32 % der Seen als eutroph. Zwar habe sich die Qualität der nationalen Aktionsprogramme verbessert, aber die bestehenden Maßnahmen bei der Bekämpfung der Verschmutzung in Gebieten, in denen die Belastung durch die Landwirtschaft zugenommen hat, seien in vielen Fällen nicht wirksam genug. Deutschland und einige andere Mitgliedstaaten stünden vor den größten Herausforderungen bei der Verringerung der Nährstoffbelastung durch die Landwirtschaft.
Die KOM plant, 2022 einen Aktionsplan für integriertes Nährstoffmanagement auszuarbeiten, der auf dem Null-Schadstoff-Aktionsplan aufbaut. Im Rahmen der Umsetzung des Europäischen Grünen Deals verfolgt die EU das Ziel, bis 2030 die Nährstoffverluste um mindestens die Hälfte zu reduzieren. Zur Erreichung dieser Ziele seien daher verstärkte Anstrengungen in den meisten Mitgliedstaaten auf nationaler und regionaler Ebene nötig. Florian Lescow