Bericht zur Blauen Wirtschaft 2021
In ihrem Bericht zur Blauen Wirtschaft 2021 beschreibt die KOM die Entwicklung in etablierten Sektoren wie Tourismus, Häfen, Transport, Schiffbau, Abbau von Ressourcen, Fischerei und Offshore-Wind, aber auch aufstrebende Sektoren wie der blauen Bioökonomie oder Biotechnologie. Zwischen den einzelnen Sektoren existieren zwar Nutzungskonflikte, z. B. um den Raum zwischen Seeverkehr, Fischerei und erneuerbare Meeresenergie, was eine effektive maritime Raumplanung notwendig macht. Aber es gibt auch Synergien: So profitiert die Fischerei von der Erholung von Fischbeständen aufgrund von Meeresschutzgebieten und Aquakultur, und Energieunternehmen können Offshore-Plattformen gemeinsam nutzen.
Insgesamt wuchsen die Sektoren der Blauen Wirtschaft über den Berichtszeitraum, und sie konnten stabile Beschäftigtenzahlen vorweisen. Die Gesamtschau verhüllt allerdings deutliche Verschiebungen in den einzelnen Sektoren. So wuchsen alle etablierten Sektoren mit Ausnahme des Abbaus von Öl, Gas und Mineralien. Dies wurde durch Jobzuwächse im Tourismus und der Offshore-Energie wieder aufgefangen. Für Nord- und Ostsee sind v. a. der Tourismus und der Seeverkehr bedeutende Sektoren. Während sich für die Ostsee darüber hinaus eine relativ gleichmäßige Verteilung der wirtschaftlichen Aktivitäten beobachten lässt, stechen in der Nordsee die Hafenaktivtäten deutlich hervor.
Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie werden sich jedoch erst in künftigen Berichten zeigen. Erste Daten deuten auf einen Rückgang von 60 % bis 80 % für den Tourismus und 62 % für Werften hin. Außerdem berichten knapp die Hälfte aller Häfen über einen Rückgang der Anläufe von Containerschiffen. Karsten Gödderz