Bericht zur Blauen Wirtschaft 2022
Die KOM hat ihren jährlichen Bericht zur Blauen Wirtschaft 2022 basierend auf Datenreihen bis 2019 veröffentlicht. Wie üblich werden in dem Bericht die Trends in etablierten Sektoren wie Tourismus, Schiffsverkehr, Schiffbau, Fischerei und Offshore-Wind, aber auch aufstrebenden Sektoren präsentiert. Zu letzteren gehören andere erneuerbare Offshore-Energien, Bioökonomie wie der Algensektor oder Entsalzung.
Neu ist in dieser Ausgabe eine strategische Vorausschau zu den Auswirkungen langfristiger Trends. Das Kapitel befasst sich insbesondere mit dem Anstieg des Meeresspiegels und der Überschwemmung von Küstengebieten. Modellierungen zeigten, dass ohne Klimaschutzmaßnahmen die Schäden durch den Anstieg des Meeresspiegels bis 2080 in der EU einen direkten Verlust von mehr als 200 Mrd. € pro Jahr verursachen könnten – hauptsächlich durch Schäden an Gebäuden in Küstengebieten. Wenn indirekte Auswirkungen wie Schäden an Wasserökosystemen und Küstenerosion hinzugerechnet werden, könnte sich der Schaden sogar auf 500 Mrd. € jährlich belaufen.
2019 waren wie auch 2018 etwa 4,5 Mio. Menschen in der Blauen Wirtschaft insgesamt beschäftigt. In Deutschland waren es ca. 530.000. In der Nordsee sind Seeverkehr und Hafentätigkeiten aufgrund der Bedeutung der großen Häfen wie Hamburg die wichtigsten Sektoren in Bezug auf die Bruttowertschöpfung. Bei der Beschäftigung spielt auch der Küstentourismus eine wichtige Rolle. In der Ostsee ist der Küstentourismus zwar auch der größte Arbeitgeber, aber es ist insgesamt eine relativ gleichmäßige Verteilung der Aktivitäten zu beobachten. Karsten Gödderz
PM der KOM (EN)