EEA Bericht zu Klimarisiken in der EU
Die Europäische Umweltagentur (EEA) hat am 11. März einen Bericht zu Klimarisiken im Bereich Ökosysteme, Ernährung, Gesundheit, Infrastruktur sowie Wirtschaft und Finanzen veröffentlicht. Die EEA stellt in ihrem Bericht fest, dass mehrere Klimarisiken bereits ein kritisches Niveau erreicht haben und ohne angemessene Gegenmaßnahmen bis zum Ende dieses Jahrhunderts ein katastrophales Ausmaß erreichen könnten.
Nationale Klimarisikobewertungen werden zwar zunehmend als Grundlage für die Entwicklung von Anpassungsstrategien genutzt. Die gesellschaftliche Bereitschaft zur Umsetzung der notwendigen Maßnahmen ist jedoch laut EEA unzureichend, und die Politik bleibt hinter dem raschen Anwachsen der Risiken zurück. Der Klimawandel wird als Risikomultiplikator bewertet, der bestehende Risiken und Krisen noch verschärfen kann. Europa ist der sich am schnellsten erwärmende Kontinent der Welt. Seit 1980 war die Erwärmung hier doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt. Schwerpunkte für multiple Klimarisiken liegen in Südeuropa, in tief liegende Küstenregionen und in EU-Regionen in äußerster Randlage. Südeuropa ist besonders gefährdet durch die zunehmenden Auswirkungen von Hitze und Dürren auf die landwirtschaftliche Produktion, auf Menschen, die im Freien arbeiten, den Sommertourismus und auf die Brandgefahr. Innerhalb Südeuropas sind ländliche Gebiete und lokale Wirtschaften, die von funktionierenden Ökosystemen abhängen, besonders gefährdet. Niedrig gelegene Küstenregionen, einschließlich vieler dicht besiedelter Regionen und Städte, sind gefährdet durch Überschwemmungen, Erosion und das Eindringen von Salzwasser, verstärkt durch den Anstieg des Meeresspiegels. Regionen in äußerster Randlage vereinen eine schwächere Infrastruktur mit begrenzter wirtschaftlicher Diversifizierung, was sie verletzbarer macht.
Der Bericht der EEA wurde auf der bestehenden Wissensbasis über Klimaauswirkungen und -risiken für Europa aufgebaut. Darin wurden die Erkenntnisse aus verschiedenen Quellen mit dem Ziel zusammengefasst, die strategische Politikgestaltung zu unterstützen. Brigitte Köhnlein