EP verleiht Ukrainern den Sacharow-Preis 2022
Das EP hat am 14. Dezember das ukrainische Volk für seinen Kampf gegen die russische Invasion mit dem Sacharow-Preis für geistige Freiheit geehrt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs kämpfen die Menschen in der Ukraine für den Schutz ihrer Heimat, Souveränität, Unabhängigkeit und territorialen Integrität. In der Begründung betonten die EP-Abgeordneten, dass es in diesem Kampf auch um Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und europäische Werte geht. Verliehen wurde der Preis von EP-Präsidentin Roberta Metsola (EVP, Malta).
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bat in einer Videoansprache um eine Schweigeminute für alle im Krieg getöteten ukrainischen Männer, Frauen und Kinder, für alle Militärangehörige und Zivilisten. Außerdem warb er um Unterstützung für ein internationales Tribunal, um die von Russland begangenen Verbrechen vor Gericht zu bringen.
Entgegengenommen wurde der Preis von Vertretern der ukrainischen Zivilgesellschaft und Politik, darunter Yulia Pajevska, Gründerin der medizinischen Evakuierungseinheit Angels of Taira, Iwan Federow, Bürgermeister von Melitopol, sowie Oleksandra Matviychuk, Menschenrechtsanwältin.
Das EP verleiht den Sakharov Preis seit 1988 jährlich, um Einzelpersonen oder Organisationen zu ehren, die sich für Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzen. Namensgeber ist der sowjetische Physiker und politische Dissident Andrei Sakharov. Der Preis ist mit 50.000 € dotiert. Im letzten Jahr wurde der russische Oppositionelle Alexeji Nawalny ausgezeichnet. Franziska Schöche/Tobias Bertermann