Erste Woche der Klimakonferenz geprägt von Klimaschutzzusagen
Auf der Weltklimakonferenz in Glasgow trafen sich in der vergangenen ersten Woche viele der Staats- und Regierungschefs, um ihre nationalen Klimaschutzzusagen auszutauschen. So will China bis 2060 und Indien bis 2070 klimaneutral werden. Die EU ist hier mit den KOM-Vorschlägen zur Umsetzung der EU-Klimaziele im „Fit-für-55“-Paket schon einen Schritt weiter.
Darüber hinaus wurden eine ganze Reihe von Selbstverpflichtungen von Gruppen ambitionierter Staaten abgegeben. So sagte die EU 1 Mrd. € für eine internationale Initiative zum Schutz der Wälder zu, und sie kündigte an, die Energiewende in Südafrika gemeinsam mit Deutschland, Frankreich, den USA und dem Vereinigten Königreich mit 8,5 Mrd. € unterstützen zu wollen. Außerdem wollen insgesamt über 100 Staaten ihre Methanemissionen um 30 % bis 2030 reduzieren und weitere 49 Staaten aus der Kohleverstromung aussteigen. Selbst bei derlei unverbindlichen Versprechen fehlen aber meist Länder wie Russland oder China, die zu den größten Emittenten von z. B. Methan gehören.
Sowohl für die zwischenstaatlichen Selbstverpflichtungen als auch die nationalen Klimaschutzzusagen werden aber erst die Details zur Umsetzung eine genauere Einschätzung ermöglichen, ob sie ausreichend im Sinne des internationalen Klimaschutzes sind. Wenn ehrgeizige Ankündigungen nicht mit konkreten Umsetzungsmaßnahmen unterfüttert werden, besteht die Gefahr, dass sie unerfüllt bleiben. Sollten die nationalen Zusagen und z. B. die Verpflichtung zur Senkung der Methanemissionen allerdings vollständig eingehalten werden, dann würde laut Internationaler Energieagentur die globale Erwärmung auf unter 2 °C begrenzt werden können. Karsten Gödderz