EU organisiert Beschaffung von Impfstoff gegen Affenpocken
Die neue Europäische Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA) hat am 14. Juni eine Vereinbarung mit dem Unternehmen Bavarian Nordic über 109.090 Dosen Impfstoff geschlossen, mit denen der derzeitige Ausbruch von Affenpocken bekämpft werden soll.
Es ist das erste Mal, dass der Kauf eines Impfstoffes über das EU4Health-Programm organisiert und damit aus EU-Haushaltsmitteln finanziert wird. Im Anschluss soll der Impfstoff den EU-Mitgliedstaaten kostenfrei und entsprechend des Bedarfs zur Verfügung gestellt werden.
Der nun erworbene Impfstoff der dritten Generation ist auf EU-Ebene bisher nur zum Schutz von Erwachsenen vor Pocken zugelassen. Da der Virus der Affenpocken eng mit dem der Pocken verwandt ist, schützt dieser in beiden Fällen. Auch die Symptome sind in beiden Krankheiten ähnlich, allerdings ist der Verlauf im Falle von Affenpocken meist weniger schwer. Dennoch rät das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), eine Auffrischung der Pockenimpfung in Erwägung zu ziehen.
Bisher wurden in 22 EU-Mitgliedstaaten, darunter auch Deutschland, sowie Norwegen und Island insgesamt 1158 Fälle registriert. Es ist das erste Mal, dass sich diese in Teilen Afrikas endemische Krankheit in Europa ausbreitet. Klaas de Boer