Europäischer Forschungsraum nimmt Gestalt an
Am 27. / 28. Mai tagte der Rat für Wettbewerbsfähigkeit (WBF) in Brüssel; im Bereich Forschung und Innovation stand hierbei das Thema des Europäischen Forschungsraums (EFR) im Mittelpunkt.
Unter der Federführung der portugiesischen Ratspräsidentschaft gelang es Ratsschlussfolgerungen zum Thema „Vertiefung des Europäischen Forschungsraums: Schaffung attraktiver und nachhaltiger Laufbahnen und Arbeitsbedingungen für Forscher und Verwirklichung der Mobilität Hochqualifizierter“ zu verabschieden. Wie der Titel bereits ausdrückt, geht es den Mitgliedstaaten darum, die Problematik der prekären Beschäftigungsverhältnisse im akademischen Bereich anzugehen. Das schließt die Förderung der beruflichen Entwicklung genauso ein wie Beratungsdienste für Forschende. Angesichts der begrenzten akademischen Karrieremöglichkeiten soll auch der Übergang in ein Beschäftigungsverhältnis außerhalb der Wissenschaft erleichtert werden. Ein anderer Ansatzpunkt ist die Interoperabilität und Vergleichbarkeit von Forschungskarrieren in der EU, um so einen „Binnenmarkt für Forschung“ zu schaffen, in dem Wissen, Technologie sowie Forscherinnen und Forscher frei zirkulieren können.
Auf der Tagesordnung stand auch eine Orientierungsaussprache zum Thema „Erneuerung des Europäischen Forschungsraums – Vorbereitung des Aufbaus eines ehrgeizigen EFR, der für das nächste Jahrzehnt gerüstet ist“. Aufbauend auf den Ratsschlussfolgerungen zum EFR vom Dezember 2020 soll ein Dialog mit den Mitgliedstaaten über den Beitrag von Wissenschaft und Technologie zur Zukunft Europas initiiert werden. Auf Basis der Orientierungsaussprache und des vorbereitenden Vermerks dürfte die Thematik des EFR auch in der kommenden slowenischen Ratspräsidentschaft eine wichtige Rolle spielen. Klaas de Boer