Europäischer Tag der Lohngleichheit
In diesem Jahr fiel der europäische Tag der Lohngleichheit auf den 10. November. Bis zu diesem Tag erhielten Frauen und Männer in der EU im Jahr 2021 statistisch gleiche Löhne und Gehälter. Im Durchschnitt verdienen Frauen damit 86 % der durchschnittlichen Gehälter von Männern. Der europäische Tag der Lohngleichheit soll aufzeigen, welche Lücke noch zu schließen ist, bis Frauen und Männer in der EU gleiche Löhne und Gehälter erhalten.
Die KOM hat am 4. März einen Vorschlag für eine RL über Lohntransparenz vorgelegt. Damit will sie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in die Lage versetzen, ihre Rechte geltend machen zu können, und der Anwendung des Grundsatzes der Lohngleichheit im Unternehmen zur Durchsetzung verhelfen. Für Unternehmen sollen Anreize zur Überprüfung der Lohnstruktur geschaffen werden. Auch der am 28. Oktober 2020 vorgelegte Vorschlag der KOM für eine RL über angemessene Mindestlöhne in der EU soll die Gleichstellung der Geschlechter unterstützen und das geschlechtsspezifische Lohngefälle verringern helfen.
Auf dem Sozialgipfel von Porto im Mai bekräftigten die Staats- und Regierungschefs der EU, die EU-Organe, die Sozialpartner und die Zivilgesellschaft ihr Engagement für die Umsetzung der europäischen Säule sozialer Rechte (ESSR). In der ESSR sind 20 zentrale Grundsätze und Rechte niedergelegt, die für faire und leistungsfähige Arbeitsmärkte und Sozialsysteme im 21. Jahrhundert von wesentlicher Bedeutung sind, darunter auch der Grundsatz zur Gleichstellung der Geschlechter. Mit dem Aktionsplan für die Umsetzung der ESSR werden die Mitgliedstaaten u. a. aufgefordert, das geschlechtsspezifische Beschäftigungsgefälle bis 2030 mindestens um die Hälfte zu verringern. Florian Lescow