„Fit-für-55“ – KOM schlägt Stärkung der Erneuerbare-Energien-RL vor
Um die Nutzung Erneuerbarer Energien (EE) für die Stromerzeugung, aber auch in Sektoren wie Gebäude, Verkehr und Industrie zu fördern, hat die KOM am 14. Juli die Überarbeitung der Erneuerbare-Energien-RL vorgeschlagen. Als neues Ausbauziel für EE bis 2030 strebt die KOM nun an, dass 40 % des Energiemixes aus EE bestehen. Dies würde eine Verdopplung gegenüber dem Stand von 2019 bedeuten.
Darüber hinaus soll der Rahmen für den Einsatz von EE verbessert werden. Dies gilt insbesondere für Bereiche, wo die Durchdringung mit EE bisher eher langsam vorangeht wie beim Heizen und Kühlen von Gebäuden, in der Industrie oder im Verkehr. Einige dieser Maßnahmen haben die Form zusätzlicher Zielvorgaben – so soll z. B. in Gebäuden 2030 49 % der eingesetzten Energie erneuerbar sein und die Industrie den Einsatz von EE jedes Jahr um 1,1 % steigern –, andere zielen eher auf die Vereinfachung von Verwaltungsverfahren ab. Dadurch sollen Fernwärme, Wärmepumpen, Hausbatterien und Elektrofahrzeuge verstärkt zum Einsatz kommen.
Mit dem Vorschlag wird auch die Einführung von erneuerbarem Wasserstoff durch Unterziele im Verkehr und in der Industrie unterstützt. Außerdem soll mit der Reform der RL die grenzübergreifende Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energieprojekten im Offshore-Bereich verstärkt werden, u. a. durch die Einrichtung einer zentralen Genehmigungsstelle.
Schließlich werden neue Regeln vorgeschlagen, um die Nachhaltigkeitskriterien für forstwirtschaftliche Biomasse zu stärken. So soll die Beschaffung von Holzbiomasse für die Energieerzeugung aus biodiversitätsreichen Primärwäldern, Mooren und Feuchtgebieten verboten werden. Karsten Gödderz