Geringe Fortschritte bei der Verkehrssicherheit in Europa
Am 19. Oktober hat die KOM die endgültigen Daten zur Verkehrssicherheit in Europa für 2022 veröffentlicht. Demnach gab es 2022 mit 20.640 Toten nach Verkehrsunfällen einen Zuwachs von 4% im Vergleich zum Vorjahr. Der Langzeittrend entwickelt sich allerdings mit einer Verbesserung von 9% im Vergleich zum Vor-Covid19-Niveau von 2019 weiterhin positiv. Europaweit sind die meisten Opfer von Verkehrsunfällen Fußgänger, Radfahrer und Nutzer von motorisierten Zweirädern.
Zwischen den Mitgliedstaaten gibt es starke Unterschiede in der Entwicklung der Verkehrssicherheit. Polen und Litauen melden eine Verbesserung von über 30% zwischen 2019 und 2022, liegen aber noch immer weit über dem EU-Durchschnitt. In vielen Mitgliedstaaten blieb die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle über die letzten drei Jahre jedoch konstant oder stieg leicht an. 2022 waren die Straßen in Schweden und Dänemark mit 22 bzw. 26 Toten pro Mio. Einwohner am sichersten. Rumänien und Bulgarien verzeichneten mit 86 und 78 Toten auf eine Mio. Einwohner relativ gesehen die höchsten Unfallzahlen, der EU-Durchschnitt liegt bei 46.
In Deutschland starben 2022 insgesamt 2.788 Menschen in Folge eines Verkehrsunfalls. Dies entspricht einer Zahl von 33 Toten pro Mio. Einwohner, ein Anstieg von 9% im Vergleich zum Vorjahr und eine Besserung von 8% zu 2019.
Michel Schlag/Tobias Bertermann