Geringfügiger Fortschritt bei der Verkehrssicherheit
Ein am 21. Februar veröffentlichter Bericht der KOM über die Verkehrssicherheit in der EU zeigt, dass die Anzahl der Menschen, die in Verkehrsunfällen zu Tode kommen, nur langsam zurückgeht. Die vorläufigen Zahlen für 2022 ergaben 20.600 Unfalltote, was einem Anstieg von 3% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Verglichen mit 2019, dem Jahr vor Beginn der Pandemie, gab es im letzten Jahr mit 2.000 weniger Unfalltoten einen Rückgang um 10%.
Zwischen den Mitgliedstaaten lassen sich deutliche Unterschiede feststellen: So verzeichnen Litauen und Polen verzeichnen mit über 30% den größten Rückgang an Verkehrstoten , während die Zahlen in anderen Ländern, z.B. in Spanien, Frankreich oder Italien unverändert blieben oder sogar stiegen. In Deutschland ist ein Rückgang der Verkehrstoten um 8% im Vergleich zu 2019 zu verzeichnen.
Über die Hälfte der tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich auf Landstraßen, 39% im städtischen Gebiet und 9% auf Autobahnen. In den Stadtgebieten waren knapp 70% der Todesopfer Fußgänger, Radfahrer oder Nutzer motorisierter Zweiräder. Fahrradfahrer sind hierbei besonders gefährdet und stellen die einzige Gruppe dar, deren Todesrate über das letzte Jahrzehnt nicht gesunken ist.
Ziel der EU und der UN ist die sogenannte „Vision Zero“, also die Anzahl der Unfalltoten und Schwerverletzten bis 2030 zu halbieren und bis 2050 komplett zu eliminieren. Die KOM plant hierfür, in den kommenden Wochen neue Legislativvorschläge zur Verbesserung der Verkehrssicherheit vorzulegen. Leona Marquardt/ Tobias Bertermann