Horizont Europa: KOM veröffentlicht Arbeitsprogramme
Sechs Monate nach der politischen Einigung zwischen Rat und EP über das neue Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa hat die KOM am 16. Juni die Arbeitsprogramme für das laufende und das kommende Jahr veröffentlicht. Auch wenn Horizont Europa offiziell zum 1. Januar in Kraft getreten ist, konnten ohne diese Arbeitsprogramme bisher nur einige wenige Ausschreibungen wie Sondermaßnahmen zu COVID-19 stattfinden.
Mit den Arbeitsprogrammen steht nun für die kommenden zwei Jahre eine Förderung von rund 14,7 Mrd. € zur Verfügung. Wie in anderen Politikbereichen der EU rückt auch im Bereich Forschung der Aspekt eines grünen und digitalen Wandels in den Vordergrund. Mit 5,8 Mrd. € fließen fast 40 % der Horizont Europa-Mittel im Sinne des europäischen Grünen Deals in eine nachhaltigere Gestaltung Europas. Rund 4 Mrd. € sind für die Entwicklung zentraler Digitaltechnologien vorgesehen.
Eine Besonderheit dieser Arbeitsprogramme ist eine spezielle Klausel für die vorbehaltliche Teilnahme von Einrichtungen aus potenziell assoziierten Ländern. Im letzten Forschungsrahmenprogramm Horizont 2020 waren insgesamt 16 Länder assoziiert. Auch Horizont Europa steht Partnern außerhalb der EU offen. Aber als Folge des Brexit sowie der Komplikationen hinsichtlich eines Abkommens mit der Schweiz dauern die Verhandlungen über eine Assoziierung von Drittstaaten weiter an. Klaas de Boer