KOM lanciert Initiative für nachhaltige Produkte
Die KOM hat am 30. März ein Paket für die Kreislaufwirtschaft vorgelegt. Das Kernstück bildet eine Initiative für nachhaltige Produkte, für die sie in einer Mitteilung und einem Legislativvorschlag für eine neue Ökodesign-VO darlegt, wie sie nachhaltige Produkte zur Norm machen will. Die bisherige Ökodesign-RL würde also in eine VO überführt werden, und die erlassenen Produktvorschriften würden künftig in allen Mitgliedstaaten gleichermaßen gelten.
Die VO sieht vor, dass Produkte nicht länger nur Standards zur Energieeffizienz und zur Verbrauchskennzeichnung einhalten müssen, sondern auch zur Zirkularität. Sie müssten also einfacher zu reparieren, zu warten oder nachzurüsten sein. Außerdem sollen neben dem Energie- und Rohstoffverbrauch die Haltbarkeit, Schadstofffreiheit und die Menge an Verpackungsmüll bewertet werden. Verbraucher sollen darüber in einem digitalen Produktpass oder über Labels informiert werden.
Der Anwendungsbereich würde auch für die Produkte deutlich ausgeweitet werden. So würden nicht länger nur Energieverbrauchsprodukte betrachtet werden, sondern nahezu alle physischen Produkte könnten mit Ökodesign-Vorschriften belegt werden. Als Ausnahmen werden Lebensmittel, Tierfutter und Arzneimittel genannt. Das bedeutet aber nicht, dass auch für alle Produkte Standards erlassen werden müssen. Mithilfe einer öffentlichen Konsultation bis Ende dieses Jahres will die KOM ermitteln, welche Produkte Priorität bei der Erarbeitung von neuen Standards genießen sollen.
Laut KOM würde damit ein Erfolgsmodell auf weitere Umweltaspekte und Produktkategorien ausgeweitet. So hätten Verbraucher durch von Ökodesign-Vorschriften verursachte Energieeinsparungen alleine 2021 120 Mrd. € eingespart. Mit der Ausweitung auf Ressourceneffizienz könne außerdem die Materialabhängigkeit der EU reduziert werden. Karsten Gödderz
Mitteilung der KOM (EN)
VO-Vorschlag der KOM (EN)