KOM legt Aktionsplan für eine schadstofffreie Umwelt vor
In ihrem Aktionsplan zur Schadstofffreiheit von Luft, Wasser und Boden vom 12. Mai 2021 skizziert die KOM ihre Vision einer sauberen Umwelt. Sie stellt das Ziel einer schadstofffreien Umwelt neben das ebenfalls für 2050 avisierte Ziel der Klimaneutralität. Der KOM zufolge sprechen die wirtschaftlichen Argumente eine deutliche Sprache für Maßnahmen gegen die Umweltverschmutzung: Die Kosten für Wirtschaft und Gesellschaft z. B. durch Luftverschmutzung aufgrund verlorener Arbeitstage, Kosten für die Gesundheitsversorgung und von Gebäudeschäden betragen jährlich 330 bis 940 Mrd. €, während die Kosten zur Verbesserung der Luftqualität insgesamt ca. 70 bis 80 Mrd. € pro Jahr ausmachen.
Im Aktionsplan kündigt die KOM vor allem die Überprüfung der einschlägigen Gesetzgebung in den kommenden Jahren an. Dazu sollen die Luftqualitätsnormen den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation angenähert, das Abfallrecht, die Normen für Wasserqualität und die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie überprüft und Produktion und Verbrauch auf eine geringere Schadstoffbelastung ausgerichtet werden. Für Böden rückt die KOM vor allem die Beseitigung von Altlasten in den Mittelpunkt, da sie im Laufe des Jahres noch eine umfassende Bodenstrategie vorstellen will.
Mit diesen und weiteren Maßnahmen will die KOM von ihr definierte, aber rechtlich nicht bindende Zwischenziele für 2030 erreichen. Dazu gehört u. a. die Reduktion der vorzeitigen Todesfälle durch Luftverschmutzung um 55 %, der Kunststoffabfälle im Meer um 50 %, der Anzahl der Menschen, die unter Verkehrslärm leiden um 30 %, der Ökosysteme, in denen Luftverschmutzung die Artenvielfalt bedroht um 25 %, und des Abfall- und Restmüllaufkommens um 50 %. Karsten Gödderz