KOM legt Paket zur MwSt. vor – Fokus Digitalisierung
Am 8. Dezember legte die KOM ein Paket zur MwSt. vor, mit dem sie das MwSt.-System in der EU modernisieren und seine Betrugsanfälligkeit reduzieren möchte. Zu diesem Zweck sollen die Chancen der Digitalisierung besser genutzt und Herausforderungen bei der MwSt.-Erhebung in der Plattformwirtschaft angegangen werden. Bei Umsetzung der Maßnahmen rechnet die KOM mit zusätzlichen MwSt.-Mehreinnahmen in Höhe von 18 Mrd. € sowie einem stärkeren Wachstum für KMU.
Das Paket der KOM sieht u.a. eine Umstellung auf die digitale Meldung in Echtzeit auf Basis der elektronischen Rechnungsstellung für grenzüberschreitend tätige Unternehmen vor. Allein dadurch sollen die MwSt.-Verluste um 11 Mrd. € p.a. verringert werden. Über eine Modernisierung der MwSt.-Vorschriften für Plattformen im Bereich der Personenbeförderung und der Kurzzeitvermietung von Unterkünften sollen künftig die Plattformanbieter für die Erhebung und Abführung der MwSt. zuständig sein, wenn die Diensteanbieter dies selbst nicht vornehmen.
Weiterhin schlägt die KOM vor, eine einzige EU-weite MwSt.-Registrierung einzuführen, so dass Unternehmen sich nur noch einmal in der EU registrieren müssen. Ebenso sollen sie ihre Pflichten über ein einziges Online-Portal in nur einer Sprache erfüllen können.
Zeitgleich mit diesem Paket hat die KOM auch ihren Bericht zur MwSt.-Lücke veröffentlicht. Demnach sind den Mitgliedstaaten allein im Jahr 2020 MwSt.-Einnahmen in Höhe von 93 Mrd. € entgangen. Ein Viertel dieser fehlenden Einnahmen entfallen dabei auf MwSt.-Betrug im Rahmen des inneuropäischen Handels. Christoph Frank