KOM-Mitteilung zur strategischen Vorausschau
Am 8. September hat die KOM ihre jährliche strategische Vorausschau in Form einer Mitteilung mit dem Titel „Die Handlungsfähigkeit und Handlungsfreiheit der EU“ angenommen, die eine zukunftsorientierte Perspektive zur offenen strategischen Autonomie der EU und Chancen, ihre globale Führungsrolle in einer multipolaren Weltordnung zu stärken, darlegt.
Anhand von vier globalen Haupttrends werden in der Mitteilung zehn Hauptaktionsbereiche festgelegt, die künftig in die Prioritätensetzung der KOM einfließen und somit den Rahmen für mögliche politische Antworten auf globale Herausforderungen abstecken sollen. Die identifizierten Haupttrends sind der Klimawandel und andere ökologische Herausforderungen, die digitale Hyperkonnektivität und der technologische Wandel, der wachsende Druck auf Demokratien und Werte und die Verschiebungen in der Weltordnung und Demografie.
Als Reaktion auf diese Prozesse wurden zehn politische Hauptaktionsbereiche festgelegt: Dazu gehören (1) die Gewährleistung nachhaltiger und krisenfester Lebensmittel- und Gesundheitssysteme sowie (2) die Sicherung von CO2-freier und erschwinglicher Energie bei gleichzeitigem (3) Kapazitätsausbau von künstlicher Intelligenz, Datenverwaltung und Spitzentechnologien. Zudem strebt die KOM (4) die Sicherung und Diversifizierung der Versorgung mit kritischen Rohstoffen wie auch (5) die internationale Vorreiterrolle bei der Festlegung von Standards für neu entstehende Technologien an. Außerdem umfassen die Aktionsbereiche den (6) Aufbau krisenfester und zukunftssicherer Wirtschafts- und Finanzsysteme, während (7) Kompetenzen und Talente erhalten und entwickelt werden sollen. Abschließend sind (8) der Ausbau der Sicherheits- und Verteidigungskapazitäten und Zugang zum Weltraum sowie (9) Förderung von Frieden, Sicherheit und Wohlstand ebenso wie (10) krisentauglichere Institutionen enthalten.
Sophie von Woedtke/Christoph Frank