KOM startet erste Phase der Konsultation der Sozialpartner zur Plattformarbeit
Die KOM hat am 24. Februar 2021 die erste Phase einer Konsultation der europäischen Sozialpartner zur Plattformarbeit eingeleitet. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Arbeitsbedingungen von Menschen, die über digitale Plattformen arbeiten, verbessert werden können. In dieser Phase der Konsultation sollen die Ansichten der Sozialpartner zur Notwendigkeit und zur Ausrichtung möglicher EU-Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Plattformarbeit eingeholt werden. Die Konsultation soll mindestens sechs Wochen laufen.
Laut Umfragen der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) der KOM haben schätzungsweise 24 Millionen Menschen (oder 11% der EU-Belegschaft) mindestens einmal Dienstleistungen über lokale oder Online-Arbeitsplattformen erbracht. Davon 3 Millionen (1,4%) als Haupteinkommensquelle, 9 Millionen (4,1%) als sekundäre Einkommensquelle, fast 7 Millionen (3,1%) als marginale und mehr als 5 Millionen (2,4%) als sporadische Einnahmequelle.
Die Corona-Krise hat den digitalen Wandel und die Verbreitung von Plattform-Geschäftsmodellen im Binnenmarkt beschleunigt. Gleichzeitig ist die prekäre Lage von vielen Menschen, die im Bereich der Plattformwirtschaft arbeiten, sowohl im Hinblick auf die Exposition gegenüber Gesundheits- und Sicherheitsrisiken als auch in Bezug auf einen eingeschränkten Zugang zu Sozialschutz und Sozialleistungen noch deutlicher geworden. Zusätzliche Herausforderungen ergeben sich aus der grenzüberschreitenden Dimension der Plattformarbeit.
Die Konsultation der Sozialpartner besteht aus zwei Phasen. Die KOM plant bis Ende des Jahres eine Gesetzgebungsinitiative vorzulegen. Florian Lescow