KOM veröffentlicht Frühjahrsprognose
Die KOM hat am 16. Mai ihre Frühjahrsprognose veröffentlicht. Angesichts der russischen Invasion in die Ukraine und des anhaltenden Aufwärtsdrucks bei Rohstoffpreisen, darunter Energie, und der Lieferkettenproblematik prognostiziert die KOM in der mit starken Risiken behafteten Vorhersage ein geringeres Wachstum bei gleichzeitig höherer Inflation. So wird für das laufende Jahr nur noch mit einem Wachstum von 2,7 % gerechnet, für 2023 wird ein Wert von 2,3 % erwartet. Die Inflation dürfte in der Eurozone bei voraussichtlich 6,1 % in diesem Jahr liegen und auf 2,7 % im kommenden Jahr zurückgehen. Allerdings dürfte die Kerninflation sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr bei über 3 % liegen.
Der Arbeitsmarkt erweist sich weiterhin als solide. So rechnet die KOM mit einer weiter rückgängigen Arbeitslosigkeit von 7,3 % für die Eurozone in diesem Jahr sowie 7,0 % im kommenden Jahr. Für die EU27 sehen die Werte etwas besser aus. Auch Defizit und Verschuldung der MS entwickeln sich in die richtige Richtung, so werden für die Eurozone Defizitwerte im Durchschnitt von 3,7 % in diesem Jahr und 2,5 % im kommenden Jahr vorhergesagt. Die Gesamtschuldenquote wird in der Eurozone voraussichtlich bei 95 % in diesem Jahr liegen und auf 93 % im kommenden Jahr zurückgehen.
Für Deutschland rechnet die KOM im laufenden Jahr nur noch mit einem Wachstum von 1,6 %, im nächsten Jahr soll es mit 2,4 % etwas besser aussehen. Die Inflation wird in Deutschland bei voraussichtlich 6,5 % in diesem Jahr und bei 3,1 % im kommenden Jahr liegen. Die Arbeitslosenquote entwickelt sich ebenfalls positiv, hier werden Werte von 3,3 % in diesem und 3,2 % im kommenden Jahr vorhergesagt. Das gesamtstaatliche deutsche Defizit beziffert die KOM mit 2,5 % in diesem Jahr sowie 1,0 % im Folgejahr. Rückläufig sind auch die Zahlen bei der Verschuldung, die voraussichtlich bei 66,4 % in diesem Jahr und 2023 bei 64,5 % liegen dürften. Diese Entwicklung dürfte auch den steigenden Steuereinnahmen geschuldet sein. Im Allgemeinen attestiert die KOM Deutschland, auf einem Schuldenabbaupfad zu sein, der ähnlich dem vor der Pandemie sei. Christoph Frank