KOM veröffentlicht Herbstprognose
Die KOM hat am 11. November ihre Herbstprognose veröffentlicht. Darin kommt sie zu dem Schluss, dass die EU-Wirtschaft nach einer starken ersten Jahreshälfte nun in eine deutlich schwierigere Phase eingetreten ist. Die wirtschaftlichen Aussichten sind u.a. wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine mit einem außergewöhnlichen Maß an Unsicherheit behaftet. So rechnet die KOM zwar für das laufende Jahr mit einem realen BIP-Wachstum von 3,3% in der EU27 bzw. 3,2% in der Eurozone, gleichzeitig sehen die Aussichten für 2023 mit einem Wachstum von nur 0,3% in der Eurozone und der EU27 relativ düster aus. Erst 2024 rechnet die KOM wieder mit besseren Wachstumswerten von 1,6% für die EU27 und 1,5% in der Eurozone.
Die Inflation ist im laufenden Jahr ebenfalls höher als erwartet. So rechnet die KOM inzwischen mit 9,3% für die EU27 sowie 8,5% in der Eurozone. Auch 2023 sollen die Werte auf hohem Niveau verbleiben, mit 7% in der EU sowie 6,1% in der Eurozone. Erst 2024 wird mit einer Abschwächung auf 3% für die EU27 und 2,6% in der Eurozone gerechnet.
Positiv wertet die KOM die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarkts. Demnach wird mit einer Arbeitslosenquote von 6,2% für das laufende Jahr, 6,5% für das kommende Jahr und 6,4% für 2024 gerechnet.
Für Deutschland selbst sehen die Wachstumswerte noch schlechter aus: so erwartet die KOM für das laufende Jahr nur noch ein Wachstum von 1,6%, während nächstes Jahr ein Negativwachstum von 0,6% prognostiziert wird. Erst 2024 soll die Wirtschaft mit 1,4% wieder wachsen.
In puncto Inflation rechnet die KOM für Deutschland mit einem Wert von 8,8% in diesem Jahr, 7,5% im kommenden Jahr sowie 2,9% für 2024. Ausgehend von einem Wert von 3,1% in diesem Jahr sagt die KOM einen Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 3,5% in den beiden Folgejahren voraus. Christoph Frank
Daten zu Deutschland (EN) Economic forecast for Germany (europa.eu)