KOM veröffentlicht Herbstprognose
Am 15. November hat die KOM ihre Herbstprognose zur wirtschaftlichen Entwicklung in der EU vorgelegt und darin die Wachstumsaussichten im Vergleich zur Sommerprognose nach unten korrigiert. Als Ursache gelten u.a. die schwache Auslandsnachfrage, die Straffung der Geldpolitik sowie die hohen Lebenshaltungskosten. Trotz inzwischen rückläufiger Inflation hat sich die EU-Wirtschaft in den drei ersten Quartalen kaum erholt. Deshalb rechnet die KOM sowohl für die EU27 als auch die Eurozone im laufenden Jahr nur noch mit einem Wachstum von 0,6%. Aufgrund einer allmählich anziehenden Wirtschaftstätigkeit rechnet die KOM für 2024 mit einem Wachstum von 1,3% EU-weit sowie 1,2% für die Eurozone. 2025 wird ein Wachstum von 1,7% in der EU und 1,6% in der Eurozone erwartet.
Positiv wertet die KOM die hohe Widerstandsfähigkeit der Arbeitsmärkte sowie die höchste jemals in der EU aufgezeichneten Erwerbs- und Beschäftigungsquote. Allerdings warnt die KOM in ihrer Prognose auch vor Unsicherheit und Abwärtsrisiken, die aus dem anhaltenden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine sowie steigenden Energiepreisen aufgrund des Konflikts im Nahen Osten entstehen könnten. Auch die wirtschaftliche Entwicklung Chinas, dem wichtigsten Handelspartner der EU, könnte Risiken bergen.
Für Deutschland rechnet die KOM mit einer im Vergleich zum EU-Durchschnitt schlechteren wirtschaftlichen Entwicklung. So prognostiziert sie Deutschland ein Negativwachstum von 0,3% in diesem Jahr. Auch für 2024 und 2025 werden lediglich 0,8% und 1,2% Wachstum vorhergesagt. Die Arbeitslosenquote wird in diesem Jahr bei 3,1% liegen und in den Jahren 2024 und 2025 marginal auf 3,2% steigen. In Gesamteuropa liegt der ebenfalls sehr niedrig bei 6%. Es zeichnet sich zudem ab, dass sich die Zahl der offenen Stellen rückläufig entwickelt, jedoch dürfte die Lage auf dem Arbeitsmarkt u. a. aufgrund der alternden Gesellschaft insgesamt angespannt bleiben. In puncto Inflation rechnet die KOM mit einem Rückgang auf 3,1% im kommenden Jahr und 2,2% im Jahr 2025. Jedoch wird sie in diesem Jahr noch bei 6,2% liegen. Rückläufig soll sich auch die Schuldenstandsquote von derzeit 64,8% in auf 62,7% im Jahr 2025 entwickeln. Gleiches gilt für das Defizit, das von derzeit 2,2% auf 1,3% im Jahr 2025 zurückgehen soll. Christoph Frank
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