KOM veröffentlicht Sommerprognose
Am 14. Juli hat die KOM ihre Sommerprognose zur wirtschaftlichen Entwicklung in der EU veröffentlicht. Darin kommt sie zum Ergebnis, dass sich der russische Angriffskrieg weiterhin negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirkt und nunmehr mit Wachstumswerten von 2,7 % für das laufende Jahr sowie 1,5 % im kommenden Jahr für die EU27 gerechnet wird. Für die Eurozone fallen die Werte mit 2,6 % für dieses Jahr sowie 1,4 % für 2023 um jeweils 0,1 % geringer aus. Demgegenüber dürfte die jährliche Inflation mit 7,6 % in der Eurozone ihren historischen Höchststand erreichen, für die EU27 werden sogar 8,3 % vorhergesagt; erst 2023 wird mit einem Rückgang auf 4 % in der Eurozone und 4,6 % EU-weit gerechnet.
Begründet wird die schlechtere Prognose damit, dass viele Abwärtsrisiken, die in der Frühjahrsprognose vom Mai genannt wurden, eingetreten sind. Zusätzliche Inflation resultiert v. a. aus den Energie- und Nahrungsmittelpreisen in Folge der russischen Aggression. Auch die anhaltende Wachstumsverlangsamung in den USA und die strikte Null-Covid-Strategie in China hätten negative Konsequenzen.
Für Deutschland rechnet die KOM für das laufende Jahr mit einem realen Wachstum von nur noch 1,4 %, gefolgt von 1,3 % im kommenden Jahr. Es handelt sich dabei gegenüber der Frühjahrsprognose für 2023 um eine signifikante Korrektur nach unten, denn im Mai war die KOM noch von einem Wachstum von 2,4 für das kommende Jahr ausgegangen. Die Inflation in Deutschland soll in diesem Jahr bei 7,9 % liegen und 2023 auf 4,8 % zurückgehen. Christoph Frank