KOM will Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen verringern
Am 8. März hat die KOM eine Mitteilung für erschwinglichere, sichere und nachhaltige Energie veröffentlicht. Mit den darin vorgeschlagenen Maßnahmen will sie drei großen Herausforderungen im Energiebereich begegnen: der europäischen Abhängigkeit von russischen Energielieferungen, den hohen Gas- und Energiepreisen für Unternehmen und Verbraucher und der Wiederbefüllung der Gasspeicher vor der kommenden Heizperiode. Diesbezüglich will die KOM die Betreiber von Gasspeichern dazu verpflichten, diese bis zum 1. Oktober eines jeden Jahres zu 90 % zu befüllen.
Die Abhängigkeit von Gaslieferungen will die KOM mithilfe eines REPowerEU-Plans bis Ende 2022 um zwei Drittel und bis 2030 vollständig reduzieren. Darin sind Pläne zur Diversifizierung der Gaslieferquellen und zur Dekarbonisierung des europäischen Energiesystems enthalten. Das beinhaltet beispielsweise das massive Vorziehen des Ausbaus von Solarenergie und des Einbaus von Wärmepumpen. Außerdem sollen Biomethan und Wasserstoff einen Teil der Nachfrage nach Gas abdecken. Über einen Rechtsrahmen zur Förderung einer integrierten Infrastruktur sollen z. B. Speicheranlagen, Hafenkapazitäten und wasserstoffkompatible Transportinfrastruktur geschaffen werden.
Die hohen Gas- und Energiepreise für Verbraucher und Unternehmen könnten durch Preisregulierungen oder die Besteuerung unerwarteter Gewinne für Energieunternehmen zumindest teilweise ausgeglichen werden. Auch Beihilfen für Unternehmen will die KOM angesichts der Krise sehr flexibel handhaben. Einer Reform des Strommarktdesigns zeigt sich die KOM ebenfalls offener gegenüber als noch vor einigen Monaten. Karsten Gödderz
Mitteilung der KOM (EN)