KOM will europäische Hochschulbildung reformieren
Mit dem am 18. Januar vorgestellten Europäischen Hochschulpaket hat sich die KOM viel vorgenommen. Die gemeinsam vorgelegte Mitteilung über eine Europäische Hochschulstrategie und der Vorschlag für eine Ratsempfehlung zur Erleichterung einer wirksamen europäischen Hochschulzusammenarbeit haben eine umfassende Reform der Hochschullandschaft Europas zum Ziel.
Für Mariya Gabriel, die für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend zuständige Kommissarin, geht es um nicht weniger als die Schaffung eines „wirklich europäischen Studienverlaufs“, der absolviert wird auf einem „modernen transnationalen Campus“. Statt Auslandserfahrung im Rahmen eines Erasmus-Austauschsemester zu sammeln, soll das komplette Studium länderübergreifend organisiert werden. Dafür soll die Zahl der EU-geförderten Europäischen Hochschulnetzwerke bis Mitte 2024 von derzeit 41 auf 60 und die Zahl der teilnehmenden Hochschulen von rund 300 auf 500 steigen.
Diese Netzwerke sind grenzübergreifenden Zusammenschlüsse von Hochschulen, um gemeinsam Langzeitstrategien für themenorientierte Studiengänge zu entwickeln. So ist beispielsweise die Universität Hamburg Teil der European University Alliance for Global Health (EUGLOH), die Technische Universität Hamburg (TUHH) nimmt über das European Consortium of Innovative Universities (ECIU) an dieser Initiative teil und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gehört der Europäischen Universität der Meere (SEA-EU) an.
Bis Mitte 2024 soll zudem nicht nur ein rechtlicher Status für diese Netzwerke erarbeitet, sondern auch die Grundlage für einen europäischen Hochschulabschluss gelegt werden. Außerdem soll es bis dahin für alle Studierenden einen europäischen Studierendenausweis geben. Klaas de Boer