KOM will Textiliensektor nachhaltig gestalten
Als Teil eines Pakets zur Kreislaufwirtschaft hat die KOM am 30. März eine Textilienstrategie vorgelegt. Der Sektor insgesamt habe bei der Erfüllung von Umweltzielen noch Aufholbedarf, da derzeit doch die meisten Textilien auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen entsorgt werden.
In der Strategie setzt die KOM deshalb – in Einklang mit der Initiative für nachhaltige Produkte – auf Standards im Produktdesign. Mischfasern sind beispielsweise schwierig zu recyceln. Gleichzeitig sollen die Einzelhändler dazu verpflichtet werden, die Verbraucher besser zu informieren. Dies kann z. B. über einen digitalen Produktpass geschehen. Um dem Phänomen „Fast Fashion“ entgegenzutreten, werden nicht nur Unternehmen dazu aufgefordert, beispielsweise die Zahl der Kollektionen pro Jahr zu verringern, sondern auch die MS dazu angehalten, den Wiederverwendungs- und Reparatursektor steuerlich zu begünstigen. Aber auch eine erweiterte Herstellerverantwortung soll zur Erfüllung der Umweltziele beitragen.
Ergänzend sollen Schritte zur Verringerung von häufig unfreiwilliger Freisetzung von Mikroplastik z. B. im Herstellungsprozess unternommen werden. Dies könnte u. a. verbesserte Herstellungsverfahren, die Vorwäsche in Fabriken oder die Förderung innovativer Materialien betreffen.
Die Anforderungen sollen auch für alle Textilien gelten, die in die EU importiert werden: Sie ist schließlich mit jährlichen Importen im Wert von ca. 80 Mrd. € einer der weltweit größten Importeure von Bekleidungsartikeln. Karsten Gödderz
Mitteilung der KOM (EN)