Länderprofile Krebs veröffentlicht
Die KOM hat gemeinsam mit der OECD am 1. Februar sogenannte Länderprofile Krebs veröffentlicht. Wie relevant das Thema ist, zeigt sich darin, dass die Mitgliedstaaten allein im Jahr 2018 fast 170 Mrd. € für die Versorgung von Krebskranken ausgaben. Zudem ist Krebs – nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen – die zweithäufigste Todesursache in der EU.
Bezüglich der Krebssterblichkeit bestehen zwischen den Mitgliedstaaten große Ungleichheiten: Sie ist in einigen Ländern doppelt so hoch wie in anderen, was auch auf eine unterschiedliche Exposition gegenüber Risikofaktoren zurückgeführt werden kann. So rauchen in Schweden nur sieben Prozent der Bevölkerung, während es in Bulgarien knapp 29 Prozent sind. Hinzukommen Unterschiede zwischen den Gesundheitssystemen, z.B. beim Zugang zu Früherkennung und bei der Qualität der Krebsversorgung und -behandlung.
Deutschland liegt bei Risikofaktoren wie rauchende Erwachsene und Alkoholkonsum leicht über dem EU-Durchschnitt und bei der Fettleibigkeit genau im Durchschnitt, allerdings nimmt diese genauso wie in den anderen Mitgliedstaaten zu. Überdurchschnittlich gut schneidet Deutschland bei der Durchführung von Vorsorgeuntersuchungen bei Brust-, Gebärmutterhals- und Darmkrebs ab. Auffällig ist hingegen, dass sich kein direkter Zusammenhang zwischen den deutlich höheren Kosten pro Patient in Deutschland und einer besseren Überlebenschance feststellen lässt. Klaas de Boer
Länderprofil von Deutschland (EN)
Europäisches Register der Ungleichheiten bei der Krebsbekämpfung