Trilog-Verhandlungen über den Zertifizierungsrahmen für CO2-Entnahmen können beginnen
Am 17. und 21. November haben Rat und EP sich jeweils auf ihre Verhandlungspositionen zum KOM-Vorschlag über eine VO zur Schaffung eines Zertifizierungsrahmens für CO2-Entnahmen einigen können. Damit soll ein kontrollierbarer Standard für die freiwillige Zertifizierung von CO2-Entnahmen geschaffen werden.
In dem VO-Vorschlag der KOM sind drei Arten der CO2-Entnahme umfasst: dauerhafte Speicherung (CCS), Speicherung in langlebigen Produkten oder Materialien und klimaeffiziente Landwirtschaft (Carbon Farming). Zur Zertifizierung soll ein europaweites Governancesystem eingerichtet werden.
Rat und EP stimmen in ihren Verhandlungsmandaten dem KOM-Vorschlag in weiten Teilen zu. Der Rat will den Geltungsbereich der VO auf neue Maßnahmen klimaeffizienter Landwirtschaft ausweiten, wenn sie insgesamt zu einer verbesserten Kohlenstoffbilanz im Boden führen. In dem EP-Mandat sind Änderungen in den spezifischen Regelungen, Definitionen und Qualitätsstandards für die unterschiedlichen Arten der CO2-Entnahme vorgesehen. Dauerhafte Speicherung dürfe z. B. nur zertifiziert werden, wenn sie über mehrere hundert Jahre möglich sei.
Die Speicherung in Produkten und Materialien solle zunächst auf Holz-Produkte und Materialien, in denen eine Speicherung für mindestens fünfzig Jahre möglich sei, begrenzt werden. Die KOM schätzt ein, dass für die Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 eine Entfernung mehrerer hundert Millionen t CO2 pro Jahr aus der Atmosphäre notwendig werden wird. Michel Schlag / Brigitte Köhnlein