Versorgungssicherheit bei kritischen Arzneimitteln
Am 24. Oktober hat die KOM eine Mitteilung veröffentlicht, die darlegt, wie auf EU-Ebene in Zukunft Engpässe bei kritischen Arzneimitteln verhindert oder abgemildert werden können. Die darin vorgeschlagenen Maßnahmen gehen über die bisherige Arbeit der Europäischen Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA) und der Europäischen ArzneimittelAgentur (EMA) hinaus und umfassen einen freiwilligen Solidaritätsmechanismus für Arzneimittel, eine Liste kritischer Arzneimittel, die Nutzung von Regulierungsspielräumen, EU-Leitlinien für die Auftragsvergabe sowie die Fortführung der Reform des Arzneimittelrechts.
Außerdem soll Anfang 2024 eine Allianz für kritische Arzneimittel die Arbeit aufnehmen. Um Engpässe bei diesen Medikamenten zu verhindern, könnten Verfahren bei der Vergabe öffentlicher Aufträge EU-weit koordiniert und die Produktionskapazitäten und die Innovationsfähigkeit in Europa gesteigert werden. Außerdem soll im kommenden Jahr ein strategisches Konzept für die Bevorratung von Arzneimitteln in der EU erarbeitet werden.
Neben diesem Fokus auf Maßnahmen innerhalb von Europa wird auch eine Vernetzung mit internationalen Partnern angestrebt, um die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten zu stärken. Zudem sollen mit Drittstaaten strategische Partnerschaften mit Blick auf die Herstellung kritischer Arzneimittel geschlossen werden. Klaas de Boer