Viel Schatten, wenig Licht: Erster Monitoringbericht der Europäischen Umweltagentur zum Green Deal
Die EU könnte ihre Umwelt- und Klimaziele, die sie sich mit dem European Green Deal für das Jahr 2030 gesetzt hat, ganz überwiegend verfehlen. Das geht aus dem am 18. Dezember veröffentlichten erste Überwachungsbericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) zum 8. Umweltaktionsprogramm (UAP) hervor. Die meisten der geprüften 28 Indikatoren und Überwachungsziele werden danach bislang verfehlt.
Mit dem 8. Umweltaktionsprogramm wird der Rahmen für die EU-Umweltpolitik bis 2030 vorgegeben. Jedes Jahr prüft und bewertet die EEA die Fortschritte bei der Umsetzung in einem Monitoringbericht, von denen der erste nun vorgelegt wurde. Der Analyse der EEA zufolge müssten die Mitgliedstaaten die bestehenden Gesetze stärker und besser implementieren, zusätzliche Maßnahmen ergreifen und die Themen Klima und Umwelt in andere Politikbereiche einbeziehen, um den European Green Deal tatsächlich wirksam umzusetzen. Besonders schlecht steht es um das vorrangige Ziel, die Umwelt- und Klimabelastung durch Produktion und Verbrauch zu verringern. Dazu gehören die Ziele für den Energieverbrauch, den Anteil der Kreislaufwirtschaft und den Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche, die alle bis 2030 kaum zu erreichen sein dürften. Die Zielerreichung für die Klimaanpassung, Kreislaufwirtschaft, Biodiversität, den Abbau von Subventionen für fossile Energien, die Anteile erneuerbarer Energien und inländischer öffentlicher Verkehrsträger, die Flächenversiegelung und weitere Indikatoren wird ebenfalls als unwahrscheinlich, aber nicht ganz so negativ eingestuft.
Positiv sind die Aussichten für einige andere Überwachungsziele für 2030. So wird voraussichtlich der Anteil der grünen Wirtschaft an der Gesamtwirtschaft sowie die Zahl der Arbeitsplätze und die Wertschöpfung im Umweltsektor weiter zunehmen. Die Zahl der vorzeitigen Todesfälle, die auf Feinstaub zurückzuführen sind, wird dagegen zurückgehen. Brigitte Köhnlein