Vorschlag für einen Europäischen Raum für Gesundheitsdaten vorgestellt
Eine der großen Herausforderungen in der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie lag in den Defiziten in der Digitalisierung von Gesundheitsdaten. Um die Gesundheitsversorgung und -forschung in Europa fit für die Zukunft zu machen, hat die KOM am 3. Mai eine Mitteilung und einen Vorschlag für eine zur Einrichtung eines europäischen Raums für Gesundheitsdaten (EHDS) vorgelegt.
Der anvisierte gemeinsame EU-Datenraum hat zwei Zielrichtungen: Einerseits soll ein Binnenmarkt für digitale Gesundheitsdienste und -produkte geschaffen werden und andererseits soll es den Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht werden, ihre Gesundheitsdaten selbst zu kontrollieren und zu nutzen. So soll ein Datenraum entstehen, der sowohl einen sicheren und vertrauenswürdigen Umgang mit Gesundheitsdaten, als auch deren wissenschaftliche Nutzung und eine Vereinfachung von grenzüberschreitenden Behandlungen ermöglicht.
Dafür sollen in Zukunft Patientenkurzakten, elektronische Verschreibungen, Bilddaten und Laborergebnisse in einem gemeinsamen europäischen Format erstellt werden. Zudem sollen Interoperabilität und Sicherheit zu verbindlichen Anforderungen werden. Gleichzeitig wird der Zugang zu den Daten durch Forschende oder Unternehmen von einer Genehmigung abhängen, die auch sicherstellt, dass die Identität der betroffenen Person nicht offengelegt wird.
Auf der Grundlage des vorliegenden Vorschlags stehen nun im EP und im Rat intensive Verhandlungen bevor, da die Ausgangssituation und Interessenslage in den jeweiligen Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich ist. Klaas de Boer