Weltklimakonferenz erzielt Fortschritte, aber keinen Durchbruch
Am 13. November ist die Weltklimakonferenz in Glasgow zu Ende gegangen. Dabei gab es in einzelnen Bereichen durchaus erwähnenswerte Fortschritte, auch wenn das Gesamtergebnis bei vielen Delegierten, darunter Exekutiv-Vizepräsident für den Grünen Deal Frans Timmermans, keine Euphorie auslöste.
Kontrovers war v. a. die finale Abschlusserklärung – der „Glasgower Klimapakt“. Sie enthält zwar zum ersten Mal Formulierungen zur Kohle und fossilen Subventionen. Diese wurden aber auf der Zielgeraden der Konferenz deutlich abgeschwächt. Besonders Indien und China stellten sich gegen zu ambitionierte Ziele und drohten damit, die gesamte Konferenz notfalls scheitern zu lassen. So ist nur noch von einem Herunterfahren der Kohleverstromung statt von einem vollständigen Ausstieg die Rede.
Positiv ist hingegen die Selbstverpflichtung der Vertragsparteien, ihre Zusagen zur Emissionsreduktion bis zur nächsten COP in Ägypten 2022 noch einmal zu überarbeiten, damit das 1,5 °C-Ziel in Reichweite bleibt. Ebenfalls erfreulich sind die Einigungen zu den technischen Details des Pariser Übereinkommens. Bei allen offenen Fragen konnten Kompromisse erzielt werden, sodass die technischen Arbeitsgruppen die Details ausarbeiten können.
Weniger positiv verliefen die Verhandlungen zur Finanzierung, zur Anpassung und zur Erstattung von Schäden und Verlusten. So wurde das Ziel verfehlt, 100 Mrd. $ jährlich ab 2020 bereitzustellen. Dies wird wohl erst 2023 erreicht. Die EU will aber zusätzlich 100 Mio. € für einen Fonds zur Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen beisteuern. Karsten Gödderz
PM der KOM (EN)