Weniger Textil- und Lebensmittelabfälle
In der EU fallen jährlich 12,6 Mio. Tonnen Textilabfälle an, davon 5,2 Mio. Tonnen Kleidung und Schuhe. Nur 22% der Abfälle aus dem Konsum werden getrennt gesammelt. Fast 59 Mio. Tonnen machen außerdem weggeworfene Lebensmittel aus. Die KOM hat deshalb am 5. Juli eine gezielte Überarbeitung der Abfallrahmen-RL zur Reduzierung dieser Abfallfraktionen vorgeschlagen.
Für Textilien wird die Einführung verbindlicher und harmonisierter Systeme der erweiterten Herstellerverantwortung in allen Mitgliedstaaten vorgeschlagen, die für alle in der EU zum erstem Mal auf den Markt gebrachten Haushaltstextilien, Kleidungsstücke, für Zubehör und Schuhe gelten sollen. Die Hersteller werden damit in die Pflicht genommen, die Verantwortung für ihre Produkte bis zum Ende der Produktlebenszeit zu übernehmen und einen finanziellen Beitrag zur geordneten Entsorgung zu leisten. Zu diesem Zweck sollen die Hersteller eine Organisation gründen, die in ihrem Auftrag die Verpflichtungen aus der RL erfüllt und ein separates, kostenloses Sammelsystem aufbaut. Soziale Einrichtungen und Unternehmen dürfen nicht von diesem System ausgeschlossen werden, sie können aber auch weiterhin eigene Sammelsysteme betreiben.
Für Lebensmittelabfälle schlägt die KOM verbindliche Reduktionsziele vor. Bis Ende 2030 sollen die Mitgliedstaaten die Abfälle aus Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln um 10% reduzieren, um 30% sollen die Abfälle aus Haushalten, Handel und Dienstleistungen vermindert werden. Brigitte Köhnlein